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Wie steigt man auf ein Pferd? / video

Es mag anmaßend von mir aussehen, über das Aufsteigen auf ein Pferd zu reden, aber ich sah einige so genannte Reiter, die wirklich störende Angewohnheiten hatten: hart am Gebiss ziehen, oder dem Pferd so hart in den Rücken fallen, dass es kurz davor war, zu stürzen… Die meisten Menschen sind hoffentlich vorsichtiger, dennoch können ein paar Tipps nicht schaden.


Die Laterale Biegung

Meiner Meinung nach sollte Ihre erste Tat sein, sicherzustellen, dass Ihr Pferd still steht. Warum sollten Sie auch auf ein Pferd steigen wollen, dass losgeht, sobald Sie Ihren Fuß in den Steigbügel gestellt haben? Das ist nicht bequem und kann gefährlich werden. Also, das Erste, was ich einem Pferd beibringe, bevor ich aufsteige, ist, still zu stehen und auf mich zu warten. Um das zu tun, beginne ich damit, seinen Hals und Kopf zu biegen. Ziehen Sie sanft am Zügel und warten Sie, bis Ihr Pferd dem Druck nachgibt und leicht den Kopf biegt. Dann lassen Sie nach und streicheln es. Wiederholen Sie den Vorgang und verbessern Sie sich nach und nach, bis Ihr Pferd sich weich und mit ganz leichtem Druck biegt. Die perfekte laterale Biegung bringt den Kopf in einen horizontalen Winkel von 90°, die Linie der Ohren parallel zum Boden. Ich benutze gern das folgende Bild der „7MSN Ranch“, welches Buck Brannaman zeigt und diese laterale Biegung perfekt darstellt.

Natural Horsemanship: how to flex your horse laterally, by Buck Brannaman

Am Anfang wird Ihr Pferd beginnen, sich immer weiter zu drehen, bereit, loszugehen. Dann wird es anfangen, zu verlangsamen und am Ende anhalten. Sofort, wenn Ihr Pferd anhält, den Kopf in der richtigen Position, lassen Sie den Zügel oder das Seil nach und streicheln es. Lassen Sie ihm ein paar Minuten Zeit, um die Übung zu verinnerlichen und beginnen Sie erneut. Sehr bald schon wird eine geringe Berührung des Zügels reichen, um den Kopf leicht zu biegen, alle Füße auf dem Boden. Ein Pferd mit gebogenem Kopf kann nicht buckeln, die Hinterhand würde sich wegdrücken. Sobald Ihr Pferd die laterale Biegung gelernt hat, wird es still stehen, wann immer Sie am Zügel ziehen.

Das Aufsteigen

Erfolg braucht Vorbereitung! Wenn Ihr Pferd einen Schritt vorwärts geht, wenn Sie versuchen, aufzusteigen, richten Sie es zehn Schritte rückwärts. Wenn es einen Schritt rückwärts geht, ohne dass Sie danach gefragt haben, lassen Sie die Hinterhand ein paar Runden weichen. Generell sollte jedem Schritt, den Ihr Pferd ohne Ihr Einverständnis macht, ein unkomfortable Antwort der Stufe Zwei folgen:

Seien Sie fest und konsequent, Ihr Pferd wird schnell verstehen, dass es stillstehen sollte, wenn Sie um nichts anderes bitten. Schon bald, wenn Sie an die Flanke kommen, um aufzusteigen, wird es das Pferd besser wissen und abwarten, statt loszulaufen. Greifen Sie mit der linken Hand Mähne und Zügel, mit der rechten den Sattel und stellen Sie den Fuß in den Steigbügel. Ab diesem Punkt nehmen Sie Rücksicht auf Ihr Pferd, wenn Sie ihm Ihre Extra-Kilos in den Rücken legen:

  • Versichern Sie sich, dass Ihr Pferd sicher auf allen vier Beinen steht.
  • Drücken Sie sich mit dem linken Bein hoch, anstatt sich mit den Armen hochzuziehen.
  • Heben Sie das rechte Bein über das Hinterteil Ihres Pferdes, passen Sie auf, es dabei weder zu treten noch zu schrammen.
  • Lassen Sie sich sanft in den Sattel gleiten, Sie sollten sich so leicht wie eine Feder setzen.

Und vergessen Sie nicht: Wenn alles gut läuft, streicheln Sie ihr Pferd!

Die Biegung

Einige Pferde sind als Problempferde verschrien, weil Sie sofort loslaufen, wenn der Reiter im Sattel sitzt. Für gewöhnlich haben die Reiter ihren Pferden das so beigebracht: Sie steigen auf und – – PENG – treten in die Flanken zum vorwärts gehen. Binnen kurzer Zeit, wenn das Pferd nicht mehr gleich in die Flanken getreten werden oder dort die Sporen spüren will, wird es einfach so schnell wie möglich losgehen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihr Pferd zu biegen, sobald Sie aufgestiegen sind. Genau wie vom Boden aus: ziehen Sie leicht am Zügel, bis Ihr Pferd Kopf und Hals gebogen hat, dann lassen Sie nach. Wiederholen Sie das ein paar Mal auf beiden Seiten. Nach ein paar Arbeitseinheiten wird Ihr Pferd wissen, dass es auf Sie warten soll, bevor es losgeht.

F&A

Was ist, wenn mein Pferd anfängt, loszugehen?
Gehen Sie mit, halten Sie den Druck aufrecht, bis es stoppt und entspannt. Das ist der Punkt, an dem Sie den Zügel nachlassen und Ihr Pferd streicheln sollten. Also, seien Sie vorbereitet, bevor Sie anfangen: Es kann sein, dass Sie ein paar Minuten laufen müssen!

Was ist, wenn mein Pferd nicht still steht, wenn ich aufsteige?
Der Ablauf ist der gleiche wie vorher, nur, dass Sie vielleicht auf Ihrem rechten Bein hüpfen müssen, statt zu gehen. Bei Hengsten oder dominanten Pferden, oder wenn Sie denken, dass Ihre Kondition nicht reicht, um Ihrem Pferd zu folgen, versuchen Sie nicht, aufzusteigen, bis Ihr Pferd mit Hilfe der lateralen Biegung wirklich entspannt ist. Wenn es sich dann bewegt, wenn Sie grade aufsteigen wollen, nehmen Sie den Fuß aus dem Steigbügel und richten Sie Ihr Pferd etwa zehn Meter rückwärts. Machen Sie das jedes Mal, wenn es sich bewegt, wenn Sie aufsteigen wollen und es wird schnell verstehen, dass es weniger anstrengend ist, auf Sie zu warten, als Sie zu ignorieren.

Was ist, wenn mein Pferd sofort losgeht, wenn ich sitze?
Noch einmal: Der Ablauf ist der gleiche, nur führen Sie ihn vom Sattel her aus. Sie sollten Ihre Zügel fest in der Hand haben, wenn Sie aufsteigen, dann müssen Sie nur sanft am Zügel ziehen, damit Ihr Pferd seinen Kopf biegt und anhält. Wenn Sie Ihre Bodenarbeit korrekt gemacht haben, wird es seinen Kopf leicht und sanft hergeben.
Nach ein paar Arbeitseinheiten wird es einfach still stehen und auf Ihre Anweisungen warten.

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