Übungen

Übungen: Unter dem Sattel – Weiche Verbindung / video

Die Weiche Verbindung ist mehr als eine Übung, es sollte zu einer Gewohnheit werden, wann immer Sie reiten, wie ein Reflex. Dies ist der Schlüssel, um Ihr Pferd weich, leichtrittig und empfänglich zu machen. Die Weiche Verbindung ist der erste Schritt zur Versammlung, welche die Körperposition ist, die in der Dressur, der Akademischen Reitkunst, dem Vielseitigkeitsreiten und vielen anderen Reitstilen gesucht wird.


Die Positionen

Sie sollten aus dem Stand heraus, in Position 3, anfangen. Die Hände sind weit auseinander und geöffnet. Später können Sie das Ganze aus dem Schritt, Trab und eventuell aus dem Galopp heraus beginnen. Die Hände werden Schritt für Schritt weiter zusammen kommen, bis sie die Weiche Verbindung ganz einfach durch Kontakt zum Pferdemaul mit einer Hand bekommen.

Der Arbeitsablauf – die Weiche Verbindung bekommen

Der erste Schritt dieser Übung ist, die Weiche Verbindung zum allerersten Mal zu bekommen. Ausgehend von der oben beschriebenen Position, sollten Sie leicht an beiden Zügeln ziehen und warten… Sie werden warten, bis Ihr Pferd verstanden hat, wonach Sie fragen., nämlich danach, dem Druck nachzugeben, indem es das Kinn zur Brust bringt, durch vertikalen Schwenk der Atlas/Axisgelenke (Kopfgelenke). In dem Moment, in dem das Pferd nachgibt, auch wenn es nur einige Millimeter sind, lassen Sie den Druck nach und belohnen Sie.

Das war der schwierige Teil. Danach hängt alles von Ihrer Konsequenz, Ihrem Gefühl und Timing ab. Konsequenz deswegen, weil es etwas ist, dass Sie tausende Male in den kommenden Arbeitseinheiten wiederholen sollten, Gefühl, weil Sie sehr in Ihr Pferd hineinhören müssen und diesen Wechsel der Gewichtsverlagerung sofort im Moment der Entstehung fühlen sollten und Timing, weil Sie sofort, wenn Sie die Biegung spüren, belohnen sollten, und zwar in Form des Nachgebens, des Freilassens aus dem Zügeldruck.

Tipp: Bereiten Sie die Position vor...
Denken Sie daran, dass ihr Pferd beim Druck nachlassenden Teil der Übung lernt... Wenn Sie nicht gut vorbereitet sind, lassen Sie vielleicht versehentlich Druck nach, weil Sie Ihren Griff nachbessern oder die Zügel nachgreifen müssen, was Ihre Bemühungen zunichte machen würde. Seien Sie sich also sicher, dass Sie sehr gut vorbereitet sind, bereit, die Position und den Druck, wenn nötig, für eine lange Zeit zu halten, BEVOR Sie überhaupt anfangen, das Maul Ihres Pferdes zu kontaktieren.

Der Arbeitsablauf – Rückwärtsrichten im Sattel

Nach einigen Wiederholungen, wenn Ihr Pferd bei Zügelkontakt automatisch nachgibt, werden Sie imstande sein, die Weiche Verbindung mit ins Rückwärtsgehen zu transportieren.

  • Als Erstes stellen Sie die Weiche Verbindung her, halten Sie sie und fügen Sie ein Bisschen mehr Druck hinzu.
  • Als Nächstes warten Sie, bis Ihr Pferd einen Schritt zurück geht.
  • Dann lassen Sie den Druck nach.

Es ist so einfach! Später können Sie den Prozess schneller wiederholen, bis Sie sehr bald zwischen den einzelnen Schritten den Druck immer dann nachlassen, wenn der vordere Fuß zum Boden geht. Halten Sie dabei die ganze Zeit die Weiche Verbindung aufrecht.

Tipp: ... für den Übergang!
Die Weiche Verbindung bringt das Genick leicht über den Widerrist, der Rücken hebt sich ein Wenig und die Hinterbeine treten weit unter. Das Pferd ist bereit, über die Schubkraft der Hinterbeine zu gehen, statt die Zugkraft der Vorderbeine zu nutzen.

Sobald Ihr Pferd die Weiche Verbindung für ein paar Rückwärtsschritte halten kann, ist es Zeit, das ganze ins Vorwärts zu übertragen, erst im Schritt, später im Trab und eventuell im Galopp. Es wird der Moment kommen, in dem Sie nicht mal im Stande sein werden, einen Übergang zu reiten, oder Ihr Pferd rückwärts zu richten, ohne die Weiche Verbindung zu spüren, das ist der Moment, an dem Sie beginnen, leicht und weich zu reiten.

F&A - Weiche Verbindung

Was ist, wenn mein Pferd nicht den Kopf hergibt, wenn ich nach einer vertikalen Biegung frage?
Da die Frage auf der Sitz-Stopp Seite bezüglich der lateralen Biegung schon fast genauso gestellt wurde, ähneln sich auch die Antworten sehr: „Pferde wissen nicht im Voraus, was Sie fragen werden, also lassen Sie ihnen ein bisschen Zeit, Ihre Anfrage zu verarbeiten, nachzudenken und die Antwort selbst zu finden.“ Stellen Sie sicher, dass Sie an beiden Zügel gleichmäßig ziehen, die Hände am Anfang weit auseinander, und warten Sie… warten Sie so lange wie nötig. Das ist keine Übung, bei der Sie irgendetwas erzwingen können, also warten Sie einfach. „Und sofort, wenn Ihr Pferd mit dem Kopf nachgibt, auch wenn es am Anfang nur ein paar Millimeter sind, lassen Sie KOMPLETT die Zügel fallen und geben Sie Ihrem Pferd für eine Minute Ruhe.
Und Zügel fallen zu lassen bedeutet auch wirklich, so zu tun, als wären die Zügel glühende Kohlen und würden Ihre Hände verbrennen. Lassen Sie sie einfach los.“

Was ist, wenn mein Pferd den Kopf hoch und runter und nach links und rechts wirft?
Deswegen sollten Ihre Hände weit auseinander sein, um Ihr Pferd mittig zu halten. Achten Sie darauf, dass Sie den Druck nur nachlassen, wenn Ihr Pferd die richtige Position hat: gerade, das Genick genau über dem Widerrist, das Kinn zeigt nach unten.

Was ist, wenn mein Pferd anfängt, rückwärts zu gehen, statt nachzugeben?
Warten Sie ab! Es wird nicht imstande sein, bis in alle Ewigkeit rückwärts zu gehen, irgendwo wird es anhalten müssen. Halten Sie, solange es dauert, die gleiche Menge Druck aufrecht, wie wir es weiter oben bei der Suche nach der richtigen Position schon besprochen hatten.

F&A - Rückwärts richten

Was ist, wenn mein Pferd seine Füße nicht bewegt?
Einige Pferde – meistens sind das verrittene – sind durch das Reiten mit kurzen Zügeln so verdorben, dass freundliches Annehmen der Zügel sie nicht in Bewegung bringt. Denken Sie daran, dass nach der ersten Phase die zweite Phase kommt. Ziehen Sie dann mehr, tun Sie das Notwendige, um eine Veränderung zu bekommen und bauen Sie darauf auf. Schon bald wird es diese schlechten Gewohnheiten zugunsten besserer aufgeben.

 

Hier geht’s zur Drucker – freundlichen Version von Weiche Verbindung.

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